Unser Krishna Festival

"Gateshop" und Eingang um zum Camphill India zu gelangen


Samstag und Sonntag sind obwohl die morgen Glocke erst* um 07:00 geläutet wird und keine Workshops anstehen, trotzdem die anstrengendsten Tage der Woche. Zum einen da die Friends am Sonntag frei haben, aber auch da die Tagesroutine anders aussieht und es zu wesentlich mehr nervigen Konflikten und Grenz-überschreitungen kommt.
Viele der Friends haben Schwierigkeiten sich zu beschäftigen bzw. ihre Freizeit zu nutzen:
Satish wirft am morgen einen Mülleimer auf zwei andere Bewohner und beendet den Tag, nach vielen kleinen Reibereien, mit dem Schäpern einer Aluminium Schüssel.
In unserer ersten Woche hier waren es vielleicht insgesamt zwei oder drei Vorfälle aber mittlerweile gibt es auch Tage die einfach konstant mit Rumgeschrei, werfen von Dingen und Türen zuschlagen gefüllt sind.
Nikil Ist der „neue“ im Camphill und konstant seine Grenzen am austesten welches sehr anstrengend ist da man ihn nur selten mal aus dem Auge lassen kann. Er macht eigentlich nie das was ich ihm sage ... weshalb ich leider sehr in eine strenge autoritäts Position gezwungen werde, obwohl ich lieber auf freundschaftlicher Basis mit ihm interagieren würde.

Nach einem anstrengendem Tag Am Sonntag um ca 23:40 hat uns leider Ida zurück nach Deutschland verlassen nachdem sie ein Jahr(?) hier verbracht hat.
Und obwohl wir uns über die 10 Tage die wir gemeinsam hier waren, nur am Feierabend und bei wenigen gemeinsamen Aktivitäten (da wir in unterschiedlichen Häusern gearbeitet haben) nur sehr oberflächlich kennengelernt haben ist es ein unglaublich komisches Gefühl Tschüss sagen zu müssen zu einen Teil dieser großen Familie und des Freiwilligen Teams.
Am Abend saßen alle Freiwilligen noch einmal zusammen und Padma (Hausmutter Antaranga) hat auf Ida's Wunsch Dosa Masala zubereitet. Bis es dann Abschied nehmen hieß war die Stimmung ausgelassen und witzig, wir haben einige Lieder gesungen und Geschichten erzählt.
Einige Stunden später ist Martha hier angekommen und hat das vorher freigewordene Bett belegt und somit ist unsere "Freunde der Erziehungskunst-Crew" zum ersten mal nach Vorbereitungs-seminar wieder komplett ;). Dies war für mich sehr symbolisch für den langsamen Übergang der hier konstant vor sich geht.
Altes Team → Neuen Team. Bald schon sind wir hier die alten Hasen und zeigen neuen Freiwilligen wie alles funktioniert.


Krishna Festival

Am 14.08 haben wir in der Community das Krishna Festival gefeiert, die Vorbereitung startete jedoch bereits ein paar Tage vorher um uns langsam darauf ein zu stimmen.
Anatha (unser Community Vater, welcher sich jedoch langsam aus der Arbeit zurück ziehen möchte) hat uns ein etwas über Krishna und seine Bedeutung im Hinduismus erzählt:
Krishna ist die 8 Reinkarnation von dem Gott Vishnu… und kam auf die Erde in einer Zeit der Krise und Kriegs um die Menschheit wieder auf den richtigen Weg zu führen.

In vier verschiedenen Gruppen bereiteten wir jeweils eine Geschichte aus Krishnas Leben vor und stellten diese dann als kleines Schauspiel da, durch die verschiedenen Eigenarten der Friends wurde dies zu einem unglaublichen Spaß. Meine Gruppe bestand aus Kanav (Balaran), Adrian (König Kansa), Raguvendra (Kansas Vater sowie ein Teil des Elefanten kuwalaipiet) sowie Santosh (Elefant , Wrestler), Hannah (Bote, Wrestler) und mir (Krishna).
Aufgrund der Fertigkeiten der Friends in unserer Gruppe hatten wir nur wenige Zeilen Text, aber dafür sehr schöne Kostüme. Bunte Stoffe, Schwerter, Thron, Flöte, blaue Farbe im Gesicht etc. .
Ab dem späten Nachmittag wurde das Panchanga (Die Festhalle des Camphills) für das Festival vorbereitet. In einer Ecke das Raums wurde ein kleiner „Altar“ mit einer etwa 1 Meter großen Krishna Figure, Kerzen, Blumen und Bildern aufgebaut, der Raum war mit bunten Tüchern geschmückt und von Kerzenlicht beleuchtet.















Aufgrund der Feierlichkeit gab es den ganzen Tag keine Workshops und alle machten sich besonders schick: Rasieren, ein bisschen Makeup und Sonntags- bzw. Festtags-Kleidung.
Als wir dann in der Abenddämmerung uns alle Trafen lag bereits der all umgebende Duft von Räucherstäbchen in der Luft. Bei sehr feierlicher Stimmung wurde von Padma eine Zeremonie abgehalten, bei der jeder von uns gesegnet wurde.
Gefolgt vom gemeinsamen Musizieren mit Trommeln, Flöten, Regenrasseln, Gitarre und natürlich Gesang; … besonders Hannah, Francis und Rishy haben unglaubliche schöne Stimmen und es macht großen Spaß daran teilzuhaben. Langsam lerne ich auch die verschiedenen Lieder die hier immer wieder gesungen werden.
Danach sahen wir dann das erste mal die Schauspiel-Szenen der anderen Gruppen, was ein grandioser Spaß für alle war. (Birth of Krishna; Demoness Putana; Kansas Invitation and The Mahabharta War). Susan begeisterte uns mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und einer wundervollen Tanzeinlage auf welche ein gemeinsames „bewegen zur Musik“ folgte ;))

Zum Abschluss gab es dann das von Anantha und den Kitch-Lady's zubereitete Festmahl, welches wirklich vorzüglich geschmeckt hat. (Es fällt mir schwer zu beschreiben was wir gegessen haben:
Sehr leckeren süßen- und weichen/normalen- Reis, dazu verschiedene Soßen (sowohl süß als auch herzhaft) und scharfe, knusprige Kugeln die sich zerbröseln ließen, verschiedene Gemüsesorten.)
Dies war mein erstes richtiges Festival und eine wirklich schöne Abend mit einer besonderen Stimmung, an den ich mich hoffentlich noch lange erinnern werde.

Bald folgt das Ganesha Festival, welches in der Wichtigkeit dem Christlichen Weihnachtsfest gleichkommt und hier im Camphill an 3 Tagen gefeiert wird.
Heute war dann der 70. indische Independance Day, der im ganzen Land zelebriert wird.
Wenn man ins Dorf geht kann man überall indische Flaggen sehen und in den Morgenstunden war von der nahe liegenden Schule sehr viel Musik und Gesang zu hören.

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