Ersten Tage in einer indischen Großstadt


Vor genau einer Woche hatten Iruna und Ich unseren ersten freien Tag.
Und obwohl ich mir fest vorgenommen hatte lange zu schlafen stand ich dann doch schon um 08:30 im Bad und unter der Dusche.
Nach einem Frühstück machen wir uns um 10:00 auf den Weg ins Dorf um Geld abzuheben und den Bus in Richtung MG-Road; Bangalore zu nehmen. Normalerweise hätten wir mit Elisa unseren freien Tag, jedoch hat sie sich ein paar Tage Urlaub genommen um ein wenig zu reisen und somit sind wir auf uns allein gestellt. Nach gescheitertem Versuch Geld abzuheben steigen wir in den G4 Bus. Es gibt einen Schaffner und einen Busfahrer, die Fahrt dauert etwa 50 min die wir damit verbringen ein wenig in einem Reiseplaner zu stöbern und uns aus dem Fenster Indien bei Tag anzuschauen.

Als wir in der MG-Road (eine große Einkaufsstraße in Bangalore) angekommen sind, sind wir praktisch erst mal von der schieren Menge an Menschen und Lärm erschlagen.
Wir fangen einfach an in irgendeine Richtung zu laufen da die Atmosphäre nicht passend ist um innezuhalten und man ist nicht in der Lage ist wirklich etwas wahrzunehmen.
Wir flüchten dann in eine kleine Mall auf der Suche nach einem ATM/ um Geld zu wechseln.
Nach einem Moment des Ankommens beschließen wir das wir gerne einen Stadtmarkt anpeilen würden. Daraufhin irren wir für einige einige Stunden einfach nur durch Bangalore, da das Straßen System im ersten Moment ein wenig verwirrend und unvertraut ist. Wir wollen keine Riksha nehmen sondern die Gelegenheit nutzen ein bisschen was zu sehen und unsere eigenes Gespür zu entwickeln.
Langsam bekommen wir Hunger, jedoch ist weit und breit kein indisches Restaurant zu sehen und ich habe eigentlich ein wenig bedenken bei den Straßenverkäufern, da unsere Mägen noch nicht darauf eingestellt sind.
Wir finden nur „westliche“ - Restaurants und da uns der Hunger mittlerweile ein wenig plagt, sagen wir uns mit einem Gefühl von „auch scheiß drauf“ das wir einfach den nächsten Straßenverkäufer ausprobieren.



In der Nähe des Cubbon Parks werden wir fündig und setzen uns dann zum essen ins Grün. Als wir ein wenig zur Ruhe kommen wird mit zum ersten mal richtig bewusst wie unglaublich Laut die Stadt einfach konstant ist.
Mit neuer Energie und dem Plan uns auf die Suche nach traditioneller Festtagskleidung zu machen begeben wir uns wieder in Richtung der MG-Road. Wir stöbern durch einige Läden bis wir endlich für Iruna einen Laden finden.
Überall sind unglaublich schöne, bunte Kleidungsstücke, Stoffe, Saries etc. (Leider gibt es dort nur Frauen Kleidung, dafür aber unglaublichen Service ;) )

Nach einigem rumprobieren verlassen wir mit einer vollen Einkaufstasche und einem Lächeln den Laden. Ich kaufe mir in einem sehr edlen Geschäft und für gutes Geld eine sehr schicke dunkelblaue Kurta, mit Bestickungen. Ich freue mich schon darauf sie das erste mal bei Ganesha Festival zu tragen.
Wir kommen nach einem anstrengenden, aber zufrieden stellenden Tag erfolgreich wieder in Bannerghatta an und kaufen uns noch ein schnelles Abendessen, Tee sowie Früchte (Papaya & Ananas)

Ich kann überhaupt nicht viel dazu sagen wie indische Großstädte sind, außer vielleicht einfach „mehr von allem“. Es ist auf jedenfall eine Erfahrung wert, jedoch ist es halt einfach eine Großstadt.


Ein Tag im FROO - Foreign Registration Office

17.08
Als Ausländer welcher für einen längeren Zeitraum (zB. Employment, Studie etc.) in Indien bleibt, muss man sich innerhalb von 14 Tagen registrieren lassen.
Und wie ich von anderen Freiwilligen der „Freunde der Erziehungskunst „ erfahren hab, ist dies durchaus ein sehr komplizierter Prozess, denn jedoch glücklicherweise Francis für uns übernommen hat.
Somit ging es dann am Mittwoch direkt nach dem gemeinsamen Morgengebet um etwa 08:00 los mit dem Bus. Bereits um diese Uhrzeit sind die indischen Straßen überflutet von Fahrzeugen & Menschen, somit dauert es eine ganze Weile um von A nach B zu kommen.
Während der Fahrt oder eher gesagt über den ganzen Tag führen wir unglaublich inspirierende und schöne Unterhaltungen mit Francis; wir alle sind sehr dankbar dafür das Sie sich die Zeit nimmt und wirklich Interesse an uns und unserem Wohlbefinden hat.
Bevor wir in das Froo- Office gehen frühstücken wir in einem direkt daneben liegenden indischen Kettenrestaurant: Für mich gibt es Paper-Dosas mit verschiedenen Soßen.
→ Ich finde das indische Essen bisher äußerst vorzüglich und könnte im Moment meinen ganzen Tag mit essen verbringen :)
Im Froo-Office angekommen heißt es für uns erst einmal in der „Ticket Q“ sitzen bevor wir einem Schalter zugewiesen werden. Jedes mal wenn jemand sein Ticket bekommen hat, bricht eine „Laola Welle aus“ da jeder sich einen Platz weiter rutschen muss.
Bei mir läuft der Prozess relativ zügig ab, da ich wohl einen der schnelleren Sachbearbeiter erwische. Nach etwas mehr als einer Stunde (~12:30) halten Iruna und Ich bereits unsere Dokumente in der Hand, bei Martha und Laura zieht es sich jedoch und als um 13:30 die Mittagspause anbricht gehen auch wir im selben Restaurant wie zuvor etwas zu Mittag essen.
Auch danach zieht es sich unglaublich … obwohl keine Probleme mit unseren Dokumenten zu bestehen scheint, dauert der gesamte Prozess bis 17:30.
Da wir uns in der Hauptverkehrszeit befinden würde die Heimreise 90+ min dauern und nach einem Tag wie diesem haben wir alle das Bedürfnis nach frischer Luft und Bewegung. Wir gehen in den nahe liegenden Park:
Aufgrund des voran gegangen Indipendance Day und einer Blumen-Show, herrscht dort das große aufräumen und er ist zu unserem erstaunen leider recht verdreckt.









Zu unsere Überraschung lädt uns Francis danach ins Theater Ranga Shankara ein. Wir sehen das Solo Stück „The final rehearsal“ von Pawan Kumar, einem wohl sehr bekannten, jungen kannadischen Regisseur und Theater Schauspieler. Das Stück ist recht konfus/ bewegend und bis zu Letzt lässt sich nicht durchschauen wohin die 'Reise' eigentlich geht.
Da wir uns mittlerweile in der Monsun Zeit befinden und es immer wieder plötzlich sehr stark regnet ist das heimkommen danach ein wenig langwieriger als gedacht und wir kommen erst um 22:00 Uhr, nach einem sowohl sehr schönen als auch anstrengenden Tag im Camphill an.

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