Von Visa Problemen und einen Vorbereitungsseminar


Im Rahmen meiner Vorbereitung wurde von meinem Träger, den "Freunden der Erziehungskunst", vom 17.- 27. Juli ein 10 Tägiges Seminar für alle Freiwilligen die nach Indien und Sri Lanka entsendet werden veranstaltet.
Ich habe mich morgens mit einem mulmigen Gefühl auf die über 8 Stunden lange Zugfahrt nach Freudenstadt im Schwarzwald gemacht, da 10 Tage eine lange Zeit ist wenn man noch einige Dinge zu planen und vorbereiten hat und schon bald nach Indien fliegt*.
Bereits während der Zugfahrt entdeckte Ich immer wieder Personen bei denen ich mir dachte "Die gehören bestimmt auch zu den Freunden .... ;) "
und als dann ~15 von uns aufgrund von Verspätungen der DB für eine Stunde vor dem Karlsruher HBF gestrandet waren hatte ich auch das Vergnügen die erste meiner drei Mitfreiwilligen (Iruna, Laura und Martha) kennen zu lernen.

Ich durfte eine wirklich wundervolle Zeit mit 51 anderen Freiwilligen und 5 Teamer'n verbringen.
Das Programm war jeden Tag sehr stramm aber mit unfassbar viel Hingabe gestaltet:
Von morgendlichen (07:30) Workshops wie Yoga, Tanzen, Pilates, Parkour Workouts, ... (Welche von uns eigenständig angeboten und gestaltet wurden) über das zusammentreffen, singen und spielen von Gruppengefühl stärkenden Wup's im Morgen-kreis zum bearbeiten von Themen in unseren Bezugsgruppen sowie der abendlichen "Traumstunde" in der noch einmal langsam und begleitet von Musik und Kerzenlicht, der Tag resümiert wurde und wir alles was uns wichtig war in unser Tagebuch eintrugen.
Am ersten Tag wurden wir auf 4 gleichbleibende Bezugsgruppen a 13 Personen unterteilt, welches einem die Möglichkeit gab sich gegenseitig besser kennen zu lernen und ganz offen über auch schwierige Themen zu reden.

Bezugsgruppe "om's ॐ"

Um nur einen Bruchteil zu nennen:
-Verantwortung die mit einem FWD einher geht (Bericht Erstattung; One Story)
-Packlisten
-Medizinische Beratung
-Als weißer Europäer in Indien
-Sexualisierte Gewalt
-Selbstreflexion
-Reisen und Urlaub
-Basteln von "Erste Hilfe Boxen" und das mitgeben von guten Wünschen

Im Verlauf des Seminars besuchten 6 von uns die "Dorfgemeinschaft Tennental" um einen Eindruck für das leben und arbeiten in einer Camphill Einrichtung zu bekommen. Wir bekamen eine Führung durch die verschieden Werkstätten und Arbeitsbereiche (wie Holz-, Kupfer-, Metal-, Textil-, Werkstatt, Bäckerei, "Küche" in der Lebensmittel wie Marmeladen, Pesto etc. für den Vertrieb hergestellt werden sowie die landwirtschaftlichen Bereiche).
Zum Mittag aßen wir unabhängig von einander in den verschiedenen Wohngruppen mit den Bewohner und hatten danach die Möglichkeit uns ausgiebig mit Holger? (Leiter der Außenvertretung des TT) zu unterhalten. Besonders aus diesem Tag sowie 2 "Vorträgen" von Ralph Grib zum Thema Heilpädagogik konnte ich unfassbar viel mitnehmen für das kommende Jahr und mir einen guten Eindruck machen was mich erwartet.
Das Programm war daran angepasst in was für einer Einrichtung wir das Jahr verbringen werden (Schule, Kindergarten, NGO, ...).

Unsere 5 Teamer Felix, Lisa, Lukas, Carla, Cornelius waren selbst vor einigen Jahren Freiwilligen (In Indien&Frankreich) und konnten uns deshalb aus ihren eigenen Erfahrungen Berichten und uns viele unsere Befürchtungen und Ängste nehmen.

Ich habe viele interessante und bezaubernde Menschen kennen gelernt und hatte direkt das Gefühl das jeder mit jedem über alles reden konnte und willkommen war, was sehr besonders ist.
Das Seminar war eine wirklich einzigartige Erfahrung aus der ich persönlich unglaublich viel mitnehmen konnte!
Als dann der letzte Tag angebrochen war, machte sich bei allen ein Gefühl von Traurigkeit und zugleich totaler motivation breit ... das Seminar hätte nochmal 10 Tage länger sein können.
Es wurden ausgiebige Pläne für Indien geschmiedet "Ich komm euch auf jedenfall besuchen..." ist ein Satz der mir immer noch im Kopf rumgeistert.


Leider musste gestern meine Ausreise am 03. Aug abgesagt werden da, das Hamburger Konsulat seit kurzem* und im Gegensatz zu anderen bis zu 45 Werktage für die Bearbeitung braucht.
Nun sitze ich hier auf gepacktem Koffer und bin ein wenig enttäuscht das ich mich nach dem Seminar sehr auf Indien gefreut hab.
Ich bin jetzt etwas ratlos wie es weitergeht ... aber spätestens am 28.Aug sollte ich in Indien ankommen. :)


Alle Einträge spiegeln meine persönliche Wahrnehmung und Erfahrungen wieder, deshalb möchte Ich Sie dazu anhalten und einladen sich selbst ein Bild und eine Meinung zu formen. Alle Angaben ohne Gewähr.

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